Die Symptome der Refluxkrankheit können sehr unterschiedlich ausfallen. Daher ist es nicht immer leicht, die Krankheit sofort und eindeutig zu erkennen. Durch die Refluxkrankheit kann die Speiseröhre aber in Mitleidenschaft gezogen werden oder ernsthaft erkranken, wenn sie ständig saurem Magensaft ausgesetzt ist. Vor diesem Hintergrund möchten wir einen schnellen Überblick über die gängigsten Symptome der Refluxkrankheit geben.
Reflux-Patienten leiden häufig unter Sodbrennen, das sich verstärkt, wenn sie sich bücken oder wenn sie länger liegen. Zum Sodbrennen gehört auch saures oder bitteres Aufstoßen von Magensaft oder von Luft. Die Schmerzen können bis zum Hals oder Rachen ausstrahlen. Manchmal entsteht auch Druck hinter dem Brustbein, weshalb Reflux-Patienten diese Schmerzen leicht mit gesundheitlichen Problemen in der Herzregion verwechseln können.
Refluxkrankheit bedeutet Rückfluss. Ein Rückfluss von Speisebrei und Magensäure in die Speiseröhre wird häufig erst dadurch ermöglicht, dass der Muskel, der den Magen verschließt, geschwächt ist – oder dadurch, dass im Bauchraum erhöhter Druck herrscht.
Die Schleimhaut des Magens ist darauf ausgerichtet, Säure zu widerstehen. Die Schleimhaut der Speiseröhre hingegen verträgt Säure nicht. Wenn stark saure Magensäure in die Speiseröhre fließt, spüren Reflux-Patienten einen brennenden Schmerz, das sogenannte Sodbrennen.
In westlichen Ländern leidet etwa jeder fünfte unter Reflux-Symptomen – wobei Frauen und ältere Menschen insgesamt häufiger betroffen sind. Es ist aber auch möglich, dass schon Säuglinge und Kleinkinder die typischen Reflux-Symptome haben.
Refluxkrankheit bei kleinen Kindern oder Babys zu erkennen, ist schwierig, denn in den ersten Monaten sind häufige ‚Bäuerchen’, Spucken nach dem Essen oder Probleme mit dem Schlafen noch ganz normal.
Erst wenn Kinder dadurch auffallen, dass sie Probleme bei der Nahrungsaufnahme haben (z.B. Unruhe, Schreien, nach hinten strecken), oder wenn sie an schweren Erkrankungen der Atemwege leiden, denken Ärzte daran, dass ihre kleinen Patienten die Refluxkrakheit haben könnten
Eltern können sich Klarheit verschaffen, indem sie die verschiedenen Symptome sorgfältig notieren. Eine systematische Diagnostik seitens der Ärzte ist in diesen Fällen wichtig. Sollte die Nahrungsaufnahme der Kinder tatsächlich durch die Refluxkrankheit gestört sein, können Wachstums- und Entwicklungsstörungen folgen.
Patienten mit Refluxkrankheit leiden häufig unter Sodbrennen oder haben Schmerzen und Druckgefühle hinter dem Brustbein. Die Reflux-Symptome tauchen also im Umfeld des Herzens auf, weshalb es leicht ist, sie mit Herzproblemen zu verwechseln. Bei Druckgefühlen in der Brust ist es daher dringend angeraten, einen Arzt aufzusuchen, damit er eine mögliche Herzerkrankung ausschließen kann. Ein EKG oder die Untersuchung des Bluts verschafft Klarheit. Die Refluxkrankheit ist nicht akut lebensbedrohlich, aber manche Herzerkrankungen müssen zeitnah behandelt werden.
Husten und Halsschmerzen werden meistens auf eine einfache Erkältung oder auf eine Virusinfektion zurückgeführt. Die Beschwerden können aber auch vom sogenannten ‚stillen Reflux’ herrühren. In diesem Fall sind Patienten an der Refluxkrankheit erkrankt – dem Rückfluss von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre – aber sie haben kein Sodbrennen, das häufig mit der Refluxerkrankheit einhergeht.
Die Reizung der Speiseröhre verursacht einen Hustenreflex, der zu einem chronischen Reizhusten führen kann. Dieser tritt häufig nachts und im Liegen auf. Bei manchen Patienten gelangt Speisebrei oder Magensäure bis in den Rachen oder in die Atemwege. Dort können sie Kehlkopf- oder Rachenentzündungen auslösen. Diese gehen mit Heiserkeit, Halsschmerzen und manchmal auch Stimmverlust einher.
Die stark saure Magensäure kann das empfindliche Gewebe der Atemwege schädigen. Dann können Bakterien sich leicht einnisten und eine Lungenentzündung auslösen. Das ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Komplikation.
Aufstoßen betrifft viele Menschen, nachdem sie üppige Mahlzeiten oder kohlensäurehaltigen Getränke zu sich genommen haben. Wenn die Nahrung auf Magensäure trifft, also bei der Verdauung, werden Gase gebildet. Das ist ein normaler Vorgang. Die Gase können über den Darm entweichen, oder über die Speiseröhre durch den Mund. Wenn der Schließmuskel der Speiseröhre geschwächt ist, können Gase leichter entweichen und die betroffenen Patienten müssen daher häufiger aufstoßen. Das ist ein mögliches Symptom der Refluxkrankheit.
Mundgeruch rührt häufig von Bakterien her. Manche Reflux-Patienten leiden darunter. In diesen Fällen haben sich durch die ständige Reizung der Speiseröhrenschleimhaut Bakterien im entzündeten Gewebe einnisten können. Die Stoffwechselprodukte der Bakterien und Keime gelangen über die Atemwege ins Freie und fallen dann als Mundgeruch auf.
Einige Reflux-Patienten berichten über Beschwerden beim Schlucken. Ihr Rachen fühlt sich trocken an, was auch durch vermehrtes Trinken nicht behoben werden kann. Andere Patienten haben ein Gefühl, als säße der sprichwörtliche Kloß im Hals.
Wie entstehen diese Beschwerden? – Bei der Refluxkrankheit kommt die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre mit sauren Speisebreien oder Magensäure in Kontakt. Die Schleimhaut entzündet sich, wird ein geeigneter Nährboden für Keime und Bakterien und ist gereizt. Diese Reizung ist die Ursache für die Schluckbeschwerden der Reflux-Patienten. Der ‚Kloß im Hals’ rührt daher, dass Nahrung mit der strapazierten Schleimhaut der Speiseröhre in Kontakt kommt und zusätzlich reizt.
Der Zahnschmelz ist eine der härtesten Substanzen, die der menschliche Körper ausbildet. Wird er geschädigt, kann er aus eigener Kraft nicht wiederhergestellt werden. Der Zahnschmelz dient dazu, die Zähne vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Bei Reflux-Patienten sind die Zähne vermehrt Säure ausgesetzt, wenn die aufsteigende Magensäure den Mundraum erreicht. Dann wird der Zahnschmelz angegriffen, was sich oft zuerst an den Zahnhälsen zeigt.
Wenn der Schaden an den Zähnen so groß ist, dass die Zähne durch Kronen oder eine Prothese ersetzt werden müssen, kann das leicht mehrere tausend Euro Kosten. Schützen kann man sich zumindest gegen die Kosten mit einer Zahnzusatzversicherung.